Neue Dauerkarte

Habe nun auch meine neue Dauerkarte für 2011/2012 zugeschickt bekommen. 89€ ist zwar durchaus bezahlbar aber dass ich das erste Spiel nicht zuschauen darf ist ne absolut dumme Lösung. Aufgrund der Vorkommnisse beim Köln-Heimspiel darf jetzt die komplette Stehkurve nicht teilnehmen. Echt super…

PS: Und kacke sieht die neue Karte auch noch aus

Und täglich grüßt das Murmeltier

Eintracht Frankfurt ist am 14.05.2011 zum vierten Mal nach 1996, 2001 und 2004 in die 2. Fußball Bundesliga abgestiegen.

Nach einer phänomenalen Hinrunde 2010/2011 stand die Frankfurter Eintracht noch auf Rang 7 und schielte schon heimlich auf die Europa-League-Plätze, die nur drei Punkte entfernt lagen. Bruchhagen sagte hierzu:

„Wir sind Siebter, und es wäre dumm, wenn wir nicht versuchen würden, Fünfter zu werden. Absteigen können wir nicht mehr…“ (Kicker Interview 10.01.2011)

Doch zu Beginn der Rückrunde sollte selbst jedem Optimisten klar geworden sein, dass dieser Wunschgedanke von der Europa-League nichts in dieser Saison werden wird, da die Eintracht u.a. auf ihre komplette Innenverteidigung verletzungsbedingt verzichten musste.

So war sie am 18. Spieltag gegen Hannover dazu gezwungen mit Ricardo Clark und Kevin Kraus als Innenverteidiger zu spielen. Der erst 18-jährige Kraus machte seine Sache zwar ganz ordentlich, doch Clark und Köhler legten durch reines Unvermögen die Weichen für den 0:3 Sieg der Hannoveraner. Es folgten weitere ernüchternde Ergebnisse: 0:1 in Hamburg, 0:1 gegen Gladbach, 0:0 in Freiburg, 0:3 gegen Leverkusen und 0:3 in Nürnberg. Doch beim darauf folgenden Spiel gegen den VfB Stuttgart war der Glaube an den Sieg nach der Roten Karte in der 15. Minute für den VfB-Spieler Delpierre wieder da, schließlich war man 75 Minuten lang in Überzahl. Aber diesen Sieg sollte es nicht geben. Meier, Fenin, Amanatidis und mehrfach Gekas,  scheiterten vor dem Tor, teils aus Unvermögen, teils wegen starker Torwartleistung vom VfB-Keeper Ulreich und teils auch einfach wegen Pech (Innenpfosten). Und so kam was kommen musste im Fußball: Wer vorne die Dinger nicht rein macht wird dafür bestraft. Eintracht-Torwart Ralf Fährmann patzte gleich zwei Mal in kürzester Zeit. Erst ließ er einen Schuss von Gebhart nach vorne abklatschen, den Harnik dann ohne Probleme verwerten konnte und dann führte Fährmann nur wenige Minuten später einen Abschlag viel zu kurz aus, der postwendend zurück kam, sodass Hajnal das 0:2 erzielte.

Plötzlich war die Eintracht nur noch drei Punkte von der Relegation entfernt. Auch das 0:0 gegen Kaiserslautern half Frankfurt nicht weiter. Es untermauerte aber eines: Von der Eintracht der Hinrunde war rein gar nichts mehr zu erkennen. War man dort noch spielfreudig und torgefährlich (Gekas 14 Tore),  so sah man in der Rückrunde das komplette Gegenteil. Gekas schoss keine Tore mehr und der Spielspaß war wie verflogen. Leistungsträger wie Schwegler, Franz und Gekas konnten ihr Können nicht mehr unter Beweis stellen. Patrick Ochs – in der Winterpause von Schalke-Trainer Felix Magath umworben – war, wie es schien, in Gedanken schon bei seinem vermeintlich zukünftigen Verein. Er schlug zwar das Angebot von Schalke zur Winterpause aus: „Ich gehe nicht zu Schalke 04. Ich habe Magath heute Morgen abgesagt. Es war ein sehr gutes Gespräch, aber es ging mir alles viel zu schnell. Hinzu kommt, dass ich bei der Eintracht in der Verantwortung stehe, der Kapitän bin, und es sportlich nicht so gut läuft.“ (kicker.de). Doch auf dem Platz zeigte er nicht, dass er der Kapitän ist und „in der Verantwortung“ steht. Von seiner Ideenvielfalt und Spritzigkeit sah man nichts mehr.

Ausgerechnet beim anschließenden Spiel gegen Schalke 04 konnte Ochs nicht zeigen für wen sein Herz schlägt, da er verletzungsbedingt ausfiel. Dieses Spiel verlor die Eintracht zwar auch (mit 2:1), aber sie schaffte es zumindest mal wieder ein Tor zu erzielen – das erste Tor in der Rückrunde und das am 26. Spieltag. Georgios Tzavellas schoss ein fulminantes Tor aus 73 Metern, Bundesligarekord! Leider hat die Eintracht aber auch Negativrekorde aufgestellt: Längste Torflaute zur Rückrunde und am Längsten keinen Sieg nach Beginn der Rückrunde.

Dann folgte das Spiel gegen St. Pauli und hier musste ein Sieg her, damit die Eintracht nicht auf einem Abstiegsplatz landet. Doch obwohl die Eintracht kein gutes Spiel zeigte kam dieser so ersehnte Sieg trotzdem, da Gekas endlich mal wieder das Tor entdeckt hat und gleich zwei Mal traf. Das zwischenzeitige Tor der Hamburger konnte aber am 2:1 Sieg der Frankfurter Eintracht nichts ändern. Die Hoffnung es doch noch zu schaffen war wieder da. Doch trotz des Sieges musste Eintracht-Trainer Skibbe das Feld räumen. Sein Nachfolger sollte kein geringerer als Christoph Daum werden. Doch auf einmal kamen Fragen auf, Fragen über Fragen. Wieso erst jetzt die Trainerentlassung? Wieso gerade jetzt nach dem 2:1 Sieg? Und vor allen Dingen wieso Christoph Daum? Alles Fragen die wohl nie geklärt werden.

Daum startete mit einem 1:1 gegen Wolfsburg, bei denen mittlerweile übrigens Magath neuer Trainer war und Ochs plötzlich mit Wolfsburg in Verbindung gebracht wurde. Anschließend folgten ein 1:1 gegen Bremen, ein 0:1 in Hoffenheim, ein 1:1 gegen den FC Bayern München und ein 0:3 Debakel in Mainz und schnell wurde klar, dass mit der Personalie Christoph Daum ein ordentlicher Griff ins Klo getätigt wurde. Der Wechsel von Patrick Ochs zum Absteigskonkurrenten Wolfsburg wurde nun auch bekannt gegeben.

Frankfurt befand sich nun auf einem Relegationsplatz und ein Sieg gegen den 1. FC Köln am vorletzten Spieltag musste her. Das wusste jeder, jeder doch die Spieler anscheinend nicht. Sie lieferten wie schon in Mainz ein weiteres desaströses Spiel ab und statt Abstiegskampf durfte man einen sommerlichen Kick unter Freunden beobachten. Eintracht Frankfurt verlor das Spiel und einige Fans die Nerven, sodass etwa 150-200 wutentbrannt nach Abpfiff auf das Spielfeld stürmten. Mehrere Feuerwerkskörper wurden gezündet, eine 600.000€ Kamera wurde zerstört, mehrere Hundert Polizisten wurden benötigt, um die Fans wieder in ihren Block zurückzudrängen und erst der Präsident der Frankfurter Eintracht Peter Fischer schaffte es deeskalierend auf die Fans einzuwirken, indem er die Polizei dazu bewegte wieder mehr Abstand vom Fanblock zu nehmen und selbst mit den Fans sprach und Lieder anstimmte wie „Wir sind alle Frankfurter Jungs“.

Eintracht Frankfurt befand sich nun auf einem direkten Abstiegsplatz und es war nur noch ein Spiel zu spielen und das ausgerechnet gegen den schon feststehenden Deutschen Meister Borussia Dortmund. Zur Rettung hätte ein Sieg her gemusst und gleichzeitig dürften Wolfsburg und Gladbach nicht gewinnen. Nachdem die Eintracht zwischenzeitig das 1:0 Führungstor erzielt hatte, war das nicht für möglich geglaubte Wunder zum Greifen nahe, da Wolfsburg kurz darauf sogar noch das 0:1 hinnehmen musste. Gladbach führte zwar mit 1:0, aber Frankfurt war trotzdem zu diesem Zeitpunkt auf Rang 16, also auf dem Relegationsplatz, auch dann noch als Wolfsburg das zwischenzeitige 1:1 gegen Hoffenheim schoss. Doch binnen weniger Minuten zerplatzten alle Frankfurter Träume. Borussia Dortmund erzielte in der 68. Minute den 1:1 Ausgleich, woraufhin die Eintracht sichtlich geschockt war und sogar noch durch ein Eigentor von Russ nur vier Minuten später das 1:2 hinnehmen musste. Eine Minute später schoss Wolfsburg in Hoffenheim sogar noch das 2:1 Führungstor. Innerhalb von 5 Minuten war der Traum geplatzt. Gladbach bekam zwar noch den 1:1 Ausgleich von Hamburg, doch nur mit einem Sieg konnte Frankfurt noch an Gladbach vorbei ziehen. Aber diesen gab es nicht. Dortmund verschoss zwar in dem Spiel zwei Elfmeter, aber dennoch gewannen sie das Spiel mit 3:1 durch ein weiteres Tor in der letzten Spielminute.

Eintracht Frankfurt steigt also zum vierten Mal aus der Bundesliga ab.

Zum eingangs erwähnten Zitat von Bruchhagen „Wir sind Siebter, und es wäre dumm, wenn wir nicht versuchen würden, Fünfter zu werden. Absteigen können wir nicht mehr…“ lässt sich wohl nur sagen: Dumm gelaufen…